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"Fegt alle hinweg, die die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen!" 

Unter diesem Titel wurde am Abend des 14. Mai 2014 im Gebäude der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern eine Ausstellung eröffnet, die an den Approbationsentzug jüdischer Ärztinnen und Ärzte in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. Unmittelbar nach der Machtergreifung hat der NS-Staat systematisch die jüdische Bevölkerung aus dem öffentlichen Leben verdrängt. Zum 30. September 1938 war dann allen jüdischen Ärztinnen und Ärzten die Berufsausübung verboten; sie durften nur noch teilweise als „Krankenbehandler“ für die jüdische Bevölkerung tätig sein.

Dr. Ebell beantwortet Besuchern der Ausstellung
deren Fragen

Führende Vertreter der deutschen Ärzteschaft, von Verbänden und Fachgesellschaften waren tief in die-se Machenschaften verstrickt. Bereits im Frühjahr 1933 hat der „Reichsärzteführer“ Dr. Gerhard Wagner gefordert: „Fegt alle hinweg, die die Zeichen der Zeit nicht verstehen wollen!“. Ärzte als Täter – Opfer wurden die eigenen jüdischen Berufskollegen! In einer einstimmig angenommenen Erklärung hat der 115. Deutsche Ärztetag 2012 in Nürnberg sich zur Verantwortung der Ärzteschaft in der NS-Zeit bekannt und für die Mitwirkung an den Verbrechen entschuldigt.

Zur Eröffnung der Ausstellung berichtete der Kammerpräsident Dr. Andreas Crusius über einige Einzelschicksale jüdischer Berufskollegen aus der Region: Durch die Repressionen verzweifelt in den Suizid getrieben; im Vernichtungslager ermordet; nur wenige haben den Holocaust überlebt.

Die Ausstellung wurde zum 70. Jahrestag des Approbationsentzuges von Münchner Facharzt für Psychosomatische Medizin Hansjörg Ebell und seiner Frau Ursula konzipiert und auch in Rostock vorgestellt. Sie wurde erstmals in München und mittlerweile unter regem öffentlichem Interesse an über 30 Orten gezeigt. Auf großen Tafeln wird die systematische Verdrängung der jüdischen Ärzte aus dem öffentlichen Leben verdeutlicht und an etwa 20 Einzelschicksalen aus dem süddeutschen Raum deren Weg vom anerkannten, teilweise international renommierten Arzt in die Emigration oder die Vernichtungslager gezeigt.

Große Bildtafeln verdeutlichen die Systematik der
Verfolgung jüdischer Ärzte

Bis zum 31. August 2014 ist die Ausstellung in den Räumen der Ärztekammer, August-Bebel-Str. 9 a in Rostock jeweils montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr, mittwochs auch 14 bis 18 Uhr für die Öffentlichkeit zugängig. Ein Eintrittsgeld wird selbstverständlich nicht erhoben.

Impressum zur Ausstellung:
Idee, Recherche und Konzept: Hansjörg Ebell und Ursula Ebell
Gestaltung: Tobias Wittenborn
Schirmherrschaft: Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Information: www.jahrestag-approbationsentzug.de

Begleitbroschüre zur Ausstellung

2011 erhielt das Ausstellungsprojekt einen Sonderpreis für wissenschaftliche Arbeiten zur Rolle der Ärzteschaft in der NS-Zeit (Ausschreibung des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung).

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Ärzteblatt M-V 
März 2024
 
 
 
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